Arbeiterbewegung und Soziale Frage Zusammenfassung

Durch die industrielle Revolution und den daraus folgenden Wandel der Gesellschaft kam es im 19. Jahrhundert zu großen sozialen Problemen verschiedener Bevölkerungsgruppen. Dies bezeichnete man als „Soziale Frage“.

Die Gesellschaft wandelte sich von einer Agrar- zu einer in Städten lebenden Industriegesellschaft. Dadurch entstanden neue Formen der Arbeit, während andere traditionelle Formen der Arbeit, wie Teile des Handwerks untergingen. So gab es durch die Gewerbefreiheit und die Aufhebung der Zünfte einen Überschuss an Handwerksgesellen, sodass es für sie kaum Möglich war Arbeit zu finden.

Auch das starke Bevölkerungswachstum stellte ein zusätzliches Problem dar. Viele Menschen fanden auf dem Land oder im Handwerk keine Arbeit mehr und wanderten in die stark wachsenden Städte ab.

Diese waren mit dem Zustrom an Arbeitern überfordert, sodass eine große Wohnungsnot herrschte und sich ganze Familien nicht selten ein Zimmer teilen mussten.

Auch die Löhne der Arbeiter waren extrem niedrig, da es ein Überangebot an Arbeitskräften gab, sodass alle Familienmitglieder eine bezahlte Tätigkeit ausüben mussten.

Arbeiterbewegung:

Wegen der schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen kam es zu immer mehr Unzufriedenheit unter den Arbeitern. Die Arbeiter schlossen sich bald zusammen und begannen mit ersten Streiks und Protesten. Zudem wurden sozialistische Schriften und Ideen verbreitet.

Die bekanntesten Verfasser dieser Schriften waren Karl Marx und Friedrich Engels. 1863 wurde mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) die erste Arbeiterpartei Deutschlands gegründet.

1869 folgte die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP). 1875 vereinigten sich diese beiden zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Die Arbeiter forderten bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Zudem kämpften sie für ein Streik- und Mitspracherecht in den Fabriken.

Die Arbeiter begannen aber nicht nur sich in Parteien zu organisieren. Bald bildeten sich auch Gewerkschaften, die die Interessen der Arbeiter in den Firmen durchsetzten. Außerdem wurden Genossenschaften (z.B. Wohnungsgenossenschaften) gegründet um der Arbeiterklasse zu helfen, günstigen Wohnraum oder günstige Lebensmittel zu bekommen.

Der Arbeiterbewegung gelang es bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. So wurde im Rahmen von Bismarcks Sozialgesetzen 1883 das erste Krankenversicherungsgesetz verabschiedet. Ein Jahr später folgte das Unfallversicherungsgesetz. Eine gesetzliche Rentenversicherung gibt es seit 1889.

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